Person an Computerarbeitsplatz
INSPIRE in der Praxis

Portale, Netzdienste, Metadaten, Anwendungen....

INSPIRE Best-Practice

(only german)Wie können grenzübergreifende und ebenen-übergreifende Datensätze flächendeckend und harmonisiert bereitgestellt werden? Wie können die Anforderungen von INSPIRE nutzerfreundlich umgesetzt werden? Wo entfaltet sich der Nutzen von INSPIRE für die geodatenhaltenden Stellen?

Die folgende Sammlung von "Best-Practice"-Beispielen soll den Mehrwert und Nutzen von INSPIRE veranschaulichen.

Beschreibung Stichwort

bauleitplanung.nrw

bauleitplanung.nrw ist das Open-Data-Portal für den Bereich Bauleitplanung in Nordrhein-Westfalen. Hier können Sie schnell und einfach erfahren, ob für eine ganze Stadt oder ein bestimmtes Grundstück INSPIRE-konforme Bauleitplandaten vorhanden sind.

Anwendung, Interoperabilität

Bodensee-Geodatenpool

Der Bodensee-Geodatenpool bildet die Grundlage für viele raumbezogene Projekte in der Bodenseeregion.
Im Jahr 2002 wurde eine ständige Arbeitsgruppe Bodensee-Geodatenpool eingerichtet. Sie setzt sich zusammen aus den Vermessungsverwaltungen „rund um den Bodensee“, die die notwendigen geodätischen Raumbezugssysteme und Geobasisdaten bereitstellen. Die Arbeitsgruppe erstellt Analysen, bearbeitet Pilotprojekte und macht Lösungsvorschläge, um die länderübergreifende Zusammenarbeit und die grenzüberschreitende Nutzung der Daten zu verbessern.

Die Transformation der Geodaten in der grenzüberschreitenden Region Bodensee nach INSPIRE wurde bereits erfolgreich durchgeführt.

Weitere Beispiele, die auf dem Bodensee-Geodatenpool basieren:

 

Interoperabilität
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Kartenansicht von Denkmäler in Bremen
DenkmalkarteBremen_Screenshot.png

Das Landesamt GeoInformation Bremen zeigt mit der Webanwendung „Denkmalkarte Bremen“ wie Geo- und Fachdaten interoperabel miteinander verbunden und in einer Webanwendung öffentlich zugänglich gemacht werden können. Entwickelt wurde die Anwendung für das Landesamt für Denkmalpflege Bremen.
In der Webanwendung können Nutzende die in der Stadt Bremen gelisteten Denkmale auf einer interaktiven Karte anzeigen und Informationen zu ihnen abrufen. Filter- und Suchfunktionen helfen bei der Orientierung. Will man weiter in die Tiefe bieten Links die Möglichkeit, die Informationen der Denkmaldatenbank abzurufen. Diese werden anschaulich auf einer Webseite präsentiert.

Mehr Informationen zur Anwendung und den Fachdaten sowie den zugrundeliegenden Diensten bieten entsprechend der GDI-DE Standards die ISO-Metadaten. Auch diese sind direkt aus der Fachanwendung heraus verfügbar. Die Daten sind stets aktuell, da sie aus dem Bremer Metadatenkatalog gespeist und über eine CSW-Schnittstelle eingelesen werden.

Die Fachanwendung „Denkmalkarte Bremen“ ist das erste Good Practice – Beispiel, welches die AG Öffentlichkeitsarbeit der GDI-DE als solches ausgewiesen hat. Gerne können interessierte Kommunen weitere Vorschläge einreichen.

Eine ausführliche Darstellung der Fachanwendung finden Sie in den GDI-DE News 08-2023 (Link zum Newsletter hinterlegen). Informationen zur Fachanwendung sind auch im Geoportal.de zu finden: https://www.geoportal.de/Info/app_06-denkmalkarte_bremen

Denkmalkarte Bremen: https://geoportal.bremen.de/denkmalinfosystem/

GeoConnectGR (b-solution Projekt)

Im Projekt GeoConnectGR wurde ein INSPIRE-konformer grenzüberschreitender Datensatz zum Thema Gewässernetz in der Großregion Saar-Lor-Lux umgesetzt.
Es konnte eine Datenbank mit Vektordaten im großen Maßstab für die Gewässernetze der Großregion erstellt werden. Die Verbindungen an den Grenzen wurden teils manuell angepasst, in anderen Fällen konnte die Anpassung halbautomatisch oder auch vollautomatisch erfolgen. Damit die Daten auch den Anforderungen der INSPIRE-Richtlinie entsprechen, wurden sie umgewandelt und harmonisiert. Hierfür wurde zum ersten Mal die Technik von Core Reference Data operativ angewandt. Im Rahmen des Projekts wurde auch eine Vereinbarung beschlossen, die die Nutzung der Daten für nicht kommerzielle Zwecke unter Angabe der Quelle erlaubt. Die Daten können auf dem Geoportal der Großregion heruntergeladen und gesichtet werden.

Interoperabilität

Viele Formulare enthalten Angaben, die einen Raumbezug haben. Z.B. Paketablageort oder Flurstück.
Mithilfe der GDIK ist es möglich, diese Angaben über eine graphische Komponenten zu tätigen.
Es stehen 2 Element zur Verfügung, eines für die Geometrieeingabe, eines für die Geometrieauswahl.
Die GDIK Elemente fügen sich nahtlos in HTML-Formulare ein, werden also wie Standard-HTML Input-Element vom Webbrowser behandelt.

Beschreibung der Architektur Komponente:
Bei der GDIK handelt es sich um WebComponents, die auf der Klasse HTMLElement aufbauen. Die GDIK-Elemente (gdik-input und gdik-select) sind aus WebComponents der GeoComponentSuite (GCS) aufgebaut. In der GCS sind wiederkehrende Element (z.B. Layerswitcher) definiert, die in allen GDIK-Elementen verwendet werden.
Die GDIK-Elemente können optional mit eine Konfigurationsdatei initialisiert werden. In dieser können Anzuzeigende Dienste angegeben werden.
Die Schnittstelle zur Webanwendung, die die GDIK-Elemente nutzt, bilden HTML-Attribute. Diese sind reaktiv. 

Links und weitere Informationen: 
https://geoexplorer.odis-berlin.de/Berlin 
Technische Dokumentation und der öffentlich nachnutzbare Code: https://github.com/technologiestiftung/odis-geoexplorer 

Der GeoExplorer ist eine prototypische KI-basierte Suchanwendung, die Nutzern hilft, relevante Geodaten zu finden diese schneller zu verstehen und Ähnlichkeiten zu anderen Geodaten herzustellen. Durch die Eingabe von Stichwörtern oder konkreten Fragen können Nutzer passende Datensätze identifizieren, was die Effizienz bei der Datenrecherche verbessert und die Lesbarkeit der Metadaten optimiert. Hierfpr sammelt und veröffentlicht Die Berliner Verwaltung eine Vielzahl an Informationen über die Stadt. 

Beschreibung der Architektur-Komponente:
Die Anwendung nutzt die Bereitstellung von Metadaten über den CSW als Metadatenkatalog. Konkret werden die über das Harvesting des zentralen CSW der GDI-BE an das Open Data Portal Berlin geharvesteten Metadaten als Quelle genutzt.
 

GeoRhena

GeoRhena ist das Geographische Informationssystem des Oberrheins.
Es handelt sich um ein geografisches Instrument (Geo), mit dem die Rheinebene (Rhena) datenmäßig noch besser erfasst werden kann. In der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz werden mit diesem System themenspezifische Daten über die Rheinebene dieser drei Länder zusammengestellt, gebündelt, harmonisiert und als Open Data veröffentlicht. Auf Basis dieser Informationen erstellt GeoRhena zudem statische Karten im PDF-Format sowie interaktive Karten in einem Geoportal.

Anwendung, Interoperabilität

Links:
https://github.com/geobakery/GeospatialAnalyzer
https://gitlab.opencode.de/OC000024389631/GeospatialAnalyzer
Vorstellung GeospatialAnalyzer

Für die Umsetzung von digitalen Verwaltungsverfahren ist es häufig erforderlich, auf verfügbare Geodatenbestände (Geofach- und Geobasisdaten) zuzugreifen, um darauf basierend fachliche Fragestellungen automatisiert und effizient beantworten zu können. Fragen, wie z.B.:    

  • Welche Behörde ist für einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Gebiet zuständig?
  • In welchem Landkreis/Gemeinde/Flurstück liegt ein geografisches Objekt (z.B. ein zu beantragender Erdaufschluss)?
  • Welche Natur- oder Wasserschutzgebiete werden durch eine geplante Straßentrasse oder Baumaßnahme berührt oder geschnitten?
  • Welche Gelände- oder Oberflächenhöhe weist ein bestimmter Ort auf?
  • Wie lautet die nächstgelegene Adresse für einen bestimmten Ort?

Die jeweiligen geographischen Informationen können über einen Webservice ermittelt und anschließend in elektronische Verfahren integriert und dort weiterverarbeitet werden.
Mithilfe der Open-Source-Software GeospatialAnalyzer wird ein entsprechender Webservice bereitgestellt, der den beschriebenen Anwendungsfall effizient unterstützt und verfügbare Geodatenbestände im Rahmen digitaler Antrags- und Fachverfahren nutzbar macht und in Wert setzt.  

Beschreibung der Architektur-Komponente:
Beim GeospatialAnalyzer handelt es sich um eine Server-Software, die den Aufbau eines Webservice zur Analyse und Verschneidung von Geodaten ermöglicht. Die entsprechenden Funktionalitäten werden über eine Webschnittstelle (HTTP API) zur Verfügung gestellt.

Die Integration von Geodaten erfolgt mittels der Anbindung eines geeigneten Datenbankmanagementsystems (z.B. Postgres/Postgis). Datenbank einschließlich Geodaten sind nicht Bestandteil des GeospatialAnalyzer und müssen eigenständig bereitgestellt werden.

GISU - Geografisches Informationssystem Umwelt

Mit dem Geografischen Informationssystem Umwelt (GISU) betreibt das Umweltbundesamt eine IT-Infrastruktur, in der Umweltdaten gemäß der INSPIRE-Richtlinie verarbeitet, prozessiert und veröffentlicht werden. Der Zugriff erfolgt über standardisierte, technische Schnittstellen. Somit ist die Verbindung mit anderen (Geo-)Dateninfrastrukturen genauso möglich, wie die Einbindung von Prozessen, Daten und Karten in GIS-Software.

Metadaten, Anwendung

Screenshot Klarschiff MVDas Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern demonstriert mit der Online-Plattform Klarschiff-MV wie digitale Bürgerbeteiligung auf Grundlage amtlicher Geodaten funktioniert. Klarschiff-MV bietet jedem Nutzer die Möglichkeit mit Hilfe von GDI-Werkzeugen konstruktiv und digital am öffentlichen Leben seiner Kommune beteiligen. 

In der Praxis werden durch den Nutzer beispielweise Probleme bei Müllablagerung, Schäden an Gehwegen und Straßen oder auch Vorschläge zur Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur direkt auf dem Portal online gemeldet bzw. eingereicht. Die Meldungen werden dann kategorisiert und in die digitalen Karten von Klarschiff-MV integriert. Zudem wird durch das Zuweisen der Kategorie automatisch der zuständige Fachdienst informiert und der Initiator wird parallel über den Bearbeitungsstand informiert Ab diesem Zeitpunkt kann dann die Umsetzung und der Bearbeitungsstand direkt auf „Klarschiff-MV“ von jedem angezeigt bzw. verfolgt werden und ist damit transparent, öffentlich und einsehbar.  

Auch Ideen zur Verbesserung von Ampelschaltungen, Verkehrsabläufen und Barrierefreiheit können hiermit an die Verwaltung herangetragen werden. Bürgerinnen und Bürger können zudem prüfen, ob das Problem bereits gemeldet wurde und sich über aktuelle Fälle beispielsweise im eigenen Ortsteil, informieren lassen.

Die Fachanwendung „Klarschiff-MV“ wurde von der AG Öffentlichkeitsarbeit der GDI-DE als Good-Practice-Beispiel ausgezeichnet. Interessierte Kommunen sind eingeladen, weitere Vorschläge einzureichen. Alle Infos dazu gibt es im GDI-DE Wiki.

Weitere Informationen zur Anwendung im Geoportal.de: https://www.geoportal.de/Info/app_05-klarschiff-mv